Road to Wien

Road to Wien

Bernd Beyer ist keiner, der große Sprüche klopft. Er ist ein Kumpeltyp, Jahrgang 1968, der mit Leistung überzeugt. Wenn er gefragt wird, woher seine Affinität zum Kraftsport kommt, antwortet er aber prompt: „Kraft hatte ich schon immer.“ Auf dieser sehr guten Voraussetzung aufbauend hat der Schleusinger entsprechend trainiert. Nach seinen Erfolgen in diesem Jahr darf er sich Deutscher Meister und Europameister im Kraftdreikampf der Altersklasse Ü45 nennen und will auch bei den Weltmeisterschaften des Verbandes WPF überzeugen, die vom heutigen Freitag bis Sonntag in Österreichs Hauptstadt Wien stattfinden. „Ich möchte mich weiter steigern und warte einfach ab, zu was meine Leistung reicht“, sagt Beyer.

Bernd Beyer zählt zum Athletik-Sport-Vereins 1932 Schleusingen, der seit vielen Jahrzehnten für seine starken Frauen und Männern bekannt ist – etwa im Gewichtheben. Der inzwischen 47-Jährige, der im Nachwuchsbereich Judoka war, dann lange Zeit sportlich pausierte und schließlich einen Freizeitausgleich zu seiner Arbeit im Geräte- und Pumpenbau Merbelsrod – heute Nidec GmbH – suchte, hat sich jedoch dem Kraftdreikampf verschrieben. Er bringt – wie die Gewichtheber – beachtliche Lasten zur Hochstrecke, allerdings auf etwas andere Art und Weise.

Beyer schaffte in der Gewichtsklasse bis 125 Kilogramm Körpergewicht bei den Europameisterschaften im holländischen Kampen 140 kg aus der Kniebeuge, 140 kg im Kreuzheben und 105 kg im Bankdrücken. Er verbesserte sich mit einer Gesamtleistung von 385 kg noch um 2,5 kg gegenüber dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft in Coburg und hat sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft.

„2004 war ich bereits Deutscher Meister“, sagt Bernd Beyer rückblickend. Aus dieser Zeit stammt auch sein persönlicher Bestwert von insgesamt 450 Kilogramm. Der Schwerathlet legte dann abermals eine längere sportliche Pause ein und trainierte nur zu Hause gelegentlich, ehe er erst im November 2014 wieder mit intensiven Übungseinheiten begann.

„Bei meinem Hausrekord war ich zwar noch jünger, aber in diese Region will ich wieder vorstoßen“, sagt Beyer ein gutes Jahrzehnt nach seinem ersten großen Erfolg mit einem Lächeln auf den Lippen, aber sehr bestimmt. Er trainiert drei Mal pro Woche etwa zweieinhalb Stunden lang, in der Wettkampfvorbereitung mitunter sogar doppelt so häufig. „In erster Linie will ich mich fit und gesund halten, habe mir aber fest vorgenommen, mich zu steigern. Das ist ein zusätzlicher Anreiz“, beschreibt Beyer seine Beweggründe, warum er sich gerade für diese Sportart entschieden hat und was ihn antreibt, die Lasten in den einzelnen Teildisziplinen weiter zu erhöhen.

Beim ASV 1932 Schleusingen sind sie gleich mehrfach stolz auf Bernd Beyer. „Er hat Top-Leistungen bei den großen Wettkämpfen gezeigt“, sagt Uwe Luckau, der Vorsitzende des Vereins. Luckau freut sich zudem, dass Beyer, sich als Trainer für eine zirka 20-köpfige Gruppe engagiert. „Wir würden uns über weitere Resonanz freuen“, sagt Beyer, der die C-Lizenz für Fitness- und Kraftsport besitzt, und verspricht jedem, der Interesse zeigt, „eine genaue Anleitung“ zu seinem sportlichen Spezialgebiet. „Bei uns kommt neben dem Training auch der Spaß nicht zu kurz.“

Heute wird es für Beyer jedoch zunächst ernst bei den Weltmeisterschaften in Wien. Seine Schützlinge wollen ihm in der Heimat fest die Daumen drücken. Das haben sie ihm versprochen.

 

Artikel von: inSüdthüringen.de

2 Kommentare zu “Road to Wien

  1. Hallo BB,
    coole Seite. Weiter so.

    Nochmal Glückwunsch zum Weltmeister !!!!

    Viele Grüße
    Holeg

    PS. Man sieht sich im Juli – hoffentlich 😉

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